Negatives Denken in Dessau-Roßlau?
In den vergangenen Wochen wurde intensiv über die Bundesgartenschau (BUGA) 2035 diskutiert. Auffallend dabei: Die Argumente der Gegner des Projekts scheinen von Skepsis und einer ausgeprägten Angst vorm Scheitern geprägt. Es stellt sich die Frage: Warum wird die BUGA in Dessau-Roßlau so negativ gesehen und warum verengt man allgemeine gesellschaftliche Bedenken auf dieses eine Projekt?
Die Gegner fordern, gegen die „BUGA 2035 in der jetzigen Planung“ zu stimmen. Eine komplette Ablehnung ist also nicht gemeint, vielmehr sieht man eine „Hintertür“: Falls die Planung sich ändere, könnte man die BUGA vielleicht doch befürworten? Die Machbarkeitsstudie wird von den Gegnern als teils unrealistisch kritisiert – es sei unklar, welche der über 25 Projekte wirklich realisiert werden sollen. Positiv Denkende könnten dies jedoch anders formulieren: Es wurden über 25 Projektideen vorgestellt, von denen viele realisierbar sind. Natürlich lassen sich nicht alle Träume und Ideen verwirklichen, aber die Konzeptentwicklung sollte nicht unter Denkverboten leiden. Bürgerinnen und Bürger sollten einbezogen werden, um ihre Prioritäten zu setzen und eigene Projektideen einzubringen.
Die Planung steht am Anfang: Die BUGA-Gesellschaft ist noch nicht gegründet, und Forderungen nach einem umfassend belastbaren Konzept samt Kostenplanung wirken in diesem Stadium verfrüht. Am 19. August 2024 legte Oberbürgermeister Robert Reck in der Marienkirche ein realistisches Konzept mit klaren Planungsschritten und Finanzierungsmöglichkeiten vor. Auch die Argumente gegen die übliche „Neiddebatte“ waren deutlich und überzeugend: Die Umsetzung der BUGA ist möglich, ohne dass die Stadt anderweitige Einschnitte hinnehmen müsste.
Ja, Dessau-Roßlau hat Probleme: eine angespannte Haushaltslage, ein Klinikum in finanzieller Not, eine gefährdete Schulstruktur und zahlreiche Bauprojekte, die sich verzögern und teurer werden. Aber welches Problem in Mitteldeutschland ist wirklich einzigartig? Welche dieser Schwierigkeiten wird tatsächlich durch die BUGA verursacht? Dessau-Roßlau ist eine Stadt mit Herausforderungen, doch die BUGA ist keine Ursache, sondern eine Chance, Investitionen in die Region zu holen. Die städtebauliche Situation im Stadtzentrum wird nicht vollständig umgestaltet, und nicht alle Stadtteile werden von der BUGA profitieren – aber das ist auch nicht das Ziel. Die BUGA 2035 soll nicht Dessau-Roßlau in eine Metropole verwandeln, sondern die Stadt für ihre Bürgerinnen und Bürger attraktiver machen.
Die BUGA ist auch nicht verantwortlich, wenn andernorts Brücken marode sind oder Mittel für Denkmalschutzprojekte fehlen. Vielmehr könnte sie eine Bereicherung für Dessau-Roßlaus Weltkulturerbestätten sein, die als Leuchttürme und Partner zur BUGA beitragen können. Denkmalschutz, Naturschutz, Hochwasserschutz und das Biosphärenreservat werden in den Planungen selbstverständlich berücksichtigt – sie stehen der BUGA nicht im Weg.
Eine Bundesgartenschau bringt Dessau-Roßlau in den kommenden elf Jahren erhebliche Fördermittel und ermöglicht zügige Investitionen. Weitere Argumente und Informationen finden Sie auf der Website des BUGA-Klubs, wo sich Bürgerinnen und Bürger der Stadt für eine gemeinsame Vision starkmachen.
Liebe Bürgerinnen und Bürger, unterschätzen Sie Dessau-Roßlau nicht – denken Sie positiv! Ein „Ja“ am 1. Dezember wäre eine verpasste Chance für die Stadt und ihre Entwicklung. Geben Sie der BUGA eine Chance. Stimmen Sie mit „Nein“ für die BUGA!
Gert Möbius und Thomas Picek, Pro Dessau-Roßlau
Fraktion Pro Dessau-Roßlau
Poststraße 6
06844 Dessau-Roßlau
Tel.: 0340 / 850 79 29
Fax: 0340 / 850 79 34
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